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Stundengebet.

» Liebe zu Gott und zum Nächsten - in diesen beiden liegt das allumfassende Gesetz. «

Elisabeth-Kreuz

 

Das Elisabeth-Kreuz ist zurückzuführen auf die Heilige Elisabeth von Thüringen. Sie erhielt das Brustkreuz nach dem Tode ihres Mannes bei einem Kreuzzug nach Italien von Papst Gregor IX. als Trostgabe übersandt. Das Original - in Silber gearbeitet und vergoldet - wird im Kloster Andechs aufbewahrt. Einfache Replikate davon tragen alle Elisabethinen zum Zeichen ihrer Ordenszugehörigkeit.

Der Elisabethinenorden

Ordo Sanctae Elisabeth: OSE. – Konvent der Elisabethinen

Die Elisabethinen haben ihren Namen von der heiligen Elisabeth, der Landgräfin von Thüringen, die sich schon in frühen Jahren den Werken der Nächstenliebe und Wohltätigkeit widmete.

Elisabeth von Thüringen

Elisabeth von Thüringen galt im Mittelalter als eine Bahnbrecherin für die bedingungslose Nachfolge Jesu Christi. Ihr Leben bestand aus den täglichen Bemühungen, in den armen Menschen Jesus Christus zu sehen. Ihm wollte sie dienen und nachfolgen.
1207 - wird Elisabeth als ungarische Königstochter geboren
1221 - heiratet Elisabeth den Landgrafen Ludwig von Thüringen. Sie bekommt 3 Kinder, Hermann, Sophie und Gertrud. Elisabeth begehrt auf der Wartburg ständig auf, vor allem isst sie keine Lebensmittel, die nicht rechtmäßig erworben sind. Heute sagen wir, Waren die fair gehandelt werden.
1227 - stirbt ihr Ehemann Landgrad Ludwig bei einem Kreuzzug in Italien
1228 - zieht Elisabeth nach Marburg, gründet von ihrem Witwengut ein Hospital und pflegt die Kranken.
Kannte Elisabeth Armut bisher nur "von außen", spürt sie die Not nun selbst. Ihre Kinder, denen sie dieses Leben nicht zumuten will, gibt sie in fremde, höfische bzw. klösterliche Erziehung.
1231 - Am 17. November stirbt Elisabeth, vermutlich an einer Infektion.
1235 - wird Elisabeth zu Pfingsten in Perugia von Papst Gregor IX. heiliggesprochen.
Elisabeth's Lebensmotto lautetete: "Wir müssen die Menschen froh machen". Ihre Liebe galt besonders den Ärmsten der Armen und den Kindern. Ihnen gab sie, neben dem notwendigen täglichen Brot, auch Spielsachen. Erwachsene bestärkte sie im Engagement zur Selbsthilfe.

Nach ihr benannten sich zahlreiche Laien- und Klostergemeinschaften, deren Mitglieder kranken, alten und gebrechlichen Menschen halfen und helfen.

Apollonia Radermecher

Apollonia Radermecher (geb. 1571 in Aachen), die Gründerin des Elisabethinenordens, stammte aus einer frommen, begüterten und mildtätigen Familie. Als sie mit 40 Jahren ein stattliches Vermögen erbte, zog sie in das niederländische Herzogenbusch und kaufte ein Haus, in dem sie Arme und Kranke betreute. Sie war zugleich Leiterin und und eine der Pflegerinnen. Ihr erfolgreiches Wirken veranlasste den Aachener Magistrat, sie 1622 mit der Leitung eines völlig heruntergewirtschafteten Hospitals zu betrauen. Es trug den Namen "Gasthaus von Sankt Elisabeth".
1626 trat Appolonia Radermecher in den Orden der regulierten Franziskaner-Tertiarinnen ein. Noch im selben Jahr legte sie kurz vor ihrem Tod die ewigen Gelübde ab.

 

 

Franz von Assisi

Die heilige Elisabeth von Thüringen war eine der zahlreichen Anhänger des hl. Franz von Assisi (1182 - 1226), dem Gründer des Franziskanerordens. Als schwerreicher Kaufmannssohn geboren, strebte dieser die Standeserhöhung zum Ritter als Gefolgsmann eines berühmten Grafen an. Doch auf dem Weg dorthin sah er in seinem Inneren einen mächtigeren Herrn, Jesus Christus, dessen Nachfolge er mit dem völligen Verzicht auf seinen Besitz antrat.
Dieses radikale Ernstnehmen des Evangeliums im Sinne einer freiwilligen Armut gewann ihm die Herzen der Menschen, die ihm begegneten, und führte zur Gründung des Männerordens der Franziskaner, auch Erster Orden genannt.
Für Frauen gründete er den Orden der Klarissen, der auch Zweiter Orden bezeichnet wird. Für Menschen, welche die hohen Forderungen des Ersten und Zweiten Ordens nicht erfüllen konnten, gründete er den Dritten Orden, dessen Mitglieder teils als Laien, teils in regulierten (=einer Ordensregel unterworfenen) klösterlichen Gemeinschaften wirkten und wirken.

Verbreitung des Ordens

Von Aachen aus gingen die Elisabethinen, wie sie im Volksmund bald genannt wurden, nach Düren, Graz und Luxemburg, verzweigten sich weiter und expandierten dann von 1650 bis 1850 innerhalb Europas. Das Kloster Azlburg gründete 1754 das Kloster in München (bei der Säkularisation vollständig aufgelöst) und 1840 das in Neuburg/Donau.

Die jüngste „Urenkelin“ ist das Mutterhaus in Humboldt (Kanada), das 1911 von Klagenfurt aus errichtet wurde. Diese Neugründungen waren stets sehr bald eigenständige Mutterhäuser, rechtlich und wirtschaftlich autonom, wie Sie im Stammbaum erkennen können.

Heute gibt es insgesamt 15 Elisabethinen-Klöster. Die Schwestern stehen in der geistigen Tradition der hl. Elisabeth und haben die Regel des III. Ordens des hl. Franziskus zur Grundlage ihrer Lebensform gemacht. Hauptintention des Ordens ist die Krankenpflege.

Die Klöster mit rot gekennzeichnetem Gründungsjahr existieren auch heute noch.